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Smart City Berlin

Berlin stellt sich den ökologischen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Herausforderungen einer wachsenden Metropole mit modernen Smart-City-Lösungen.

Weltweit arbeiten Städte an Smart-City-Strategien, um dem demografischen und strukturellen Wandel umwelt- und bürgerfreundlich zu begegnen. Der zunehmende Bedarf an Wohnraum sowie steigende Anforderungen an die städtische Infrastruktur, Energieversorgung und Entsorgungssysteme sind nur einige der Herausforderungen, denen sich Metropolen stellen müssen, um ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern.

Die Einbindung digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit und Gemeinwohl kann maßgeblich zur Lösung dieser Aufgaben beitragen. Neue IKT-Technologien steigern die Leistungsfähigkeit der Systeme und senken den Ressourcenverbrauch.

Um seine Attraktivität und Lebensqualität zu bewahren, hat Berlin schon früh begonnen, innovative Lösungsansätze zu entwickeln, zu testen und einzusetzen. Wichtige Voraussetzung ist die enge Zusammenarbeit von Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft.

Berlin ist smart:

  • Die Vernetzung von Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft bietet optimale Rahmenbedingungen für die Entwicklung smarter Technologien.
  • Berlin bietet Platz für Ideen: Mit den Berliner Zukunftsorten stehen technologie- und wissensorientierten Unternehmen attraktive Flächen zur Verfügung, die sich vor allem durch zentrale Lage, hervorragende Infrastruktur und enge Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft auszeichnen.
  • Das Netzwerk Smart City Berlin mit mehr als 150 Unternehmen, Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen engagiert sich für den Zukunftsort Berlin und ist eingebunden in die Smart-City-Strategie des Landes Berlin.
  • Ausgründungen aus dem Umfeld der Hochschulen sowie die stark technologieorientierte Startup-Community Berlins stellen ein hohes Innovationspotenzial dar.
  • Zahlreiche Konferenzen und Messen, die in Berlin stattfinden, adressieren Smart-City-Themen. Berlin präsentiert sich mit seinem innovativen Öko-System in zahlreichen Formaten.

Seit 2015 gibt es die Smart City Strategie Berlin, einen politisch-strategischen Innovationsansatz, der gemeinsam mit den Bürgern der Stadt die Zukunftsfähigkeit Berlins gemeinwohlorientiert ausbaut.

2021/22 startet die Smart City Berlin in eine neue Phase: Unterstützt durch das Modellprojekt „Berlin lebenswert smart“ entwickelt Berlin in einem transparenten und für alle offenen Prozess eine neue Smart City Strategie – und erarbeitet fünf konkrete Umsetzungsprojekte. Projektstarts sind für Januar 2022 geplant:

Smarte Stadtplätze:
Der Hardenbergplatz in Charlottenburg-Wilmersdorf wird als typischer Bahnhofsvorplatz mit hoher Nutzung smart und flexibel – das heißt event-, tages-, wetter-, und jahreszeitabhängig – für sämtliche Mobilitätsformen umgestaltet.

Data Governance & Datengetriebene Verwaltung:
Zusammen mit dem Einstein Center for Digital Future und der Siemens AG Data-Governance entwickelt das Modellprojekt Smart City exemplarisch Konzepte für Pilotareale, die kommunale und privatwirtschaftliche Interessen und Prozesse so integrieren, dass gemeinwohlorientiert ausbalanciert wird.

Bürgerhaushalt und Smarte Partizipation:
Im Rahmen von Partizipationsprozessen werden Interessen durch geringe Beteiligung tendenziell verzerrt. Reallaborzentrum StadtManufaktur, BBBlockchain, CityLAB und das mobile CityLAB sollen helfen, mit aktivierender, digital gestützter Beteiligung mehr Menschen zu erreichen. Pilot-Bezirk ist Treptow-Köpenick.

Smart Water – Modellierung und Governance:
Die Auswirkungen extremer Wetterereignisse sind offenkundig, aber für Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit schwer nachzuvollziehen. Die Maßnahme modelliert die Auswirkungen räumlicher Heterogenität und Homogenität auf den Wasserkreislauf und entwickelt ein partizipatives digitales Wandpaneel. Berlin wählt hierfür repräsentative Orte aus.

Daten in Alltag und Krise – Kiezbox 2.0:
Lokale Daten über Klima, Luftgüte etc. werden generell im Regelbetrieb gewonnen. Im Krisenfall (z.B. Stromausfall) können beispielsweise solar- bzw. batteriebetriebene Hotspots ein Notfall-WLAN bilden, das die Bevölkerung lokal informiert. Die Wirksamkeit solcher Maßnahmen soll zunächst im Bezirk Tempelhof-Schöneberg getestet werden.

Smart-City-Strategie - Projektbeispiele

In folgenden Bereichen der Stadtentwicklung setzt Berlin bereits heute auf innovative Lösungen:

Smarte Verwaltung und Stadtgesellschaft

Die Bürgerbeteiligungsplattform mein.berlin.de ermöglicht den Berlinern die Beteiligung an Partizipationsverfahren im Land Berlin. Seit 2018 wird im CityLAB Berlin Innovation und Partizipation zusammengedacht: Verwaltung und Stadtgesellschaft arbeiten hier gemeinsam an Lösungen für das digitale Berlin von Morgen.

Smartes Wohnen

Auf dem Areal des ehemaligen Flughafens Tegel entsteht in den kommenden Jahren ein neues, smartes Wohnviertel in Holzbauweise: das Schumacher Quartier wird das Berliner Referenzprojekt für die klimaangepasste und wassersensible Stadtentwicklung. Im smarten Quartier Future Living Berlin werden branchen- und herstellerübergreifende Lösungen für intelligente Gebäude und Heimvernetzung entwickelt.

Smarte Wirtschaft

Das smarte Berlin bietet viele Möglichkeiten, die Kooperation von Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Unternehmen zu forcieren. Erfolgreiche Innovationen können am besten bereichsübergreifend, insbesondere an den Schnittstellen von IKT, Energietechnik, Gesundheit und Verkehr/Mobilität entstehen. Gezielte Förderpolitik soll Branchen und Unternehmen zusammenführen, die üblicherweise nicht zusammenarbeiten, von Kooperation aber profitieren. So entsteht eine smarte Verknüpfung verschiedener Domänen. Beispiele hierfür sind das Netzwerk Smart City Berlin, das InfraLab, das UnternehmensNetzwerk Motzener Straße,  das Unternehmensnetzwerk Moabit,  BerChain und VRBB (Virtual Reality Berlin-Brandenburg e.V.).

Smarte Mobilität

Die Hauptstadtregion ist Testmarkt für diversere Mobilitätslösungen, wie Sharing Dienste, Mobility as a service und autonomes Fahren. Hier werden neue und innovative Lösungen für die Mobilität der Zukunft entwickelt und erprobt vom betrieblichen Mobilitätsmanagement für Berliner Unternehmen und Institutionen über Projekte zum automatisierten und vernetzten Fahren wie Shuttles&Co. bis zu Micro-Hubs in Quartieren sowie Mobilitätshubs und der App Jelbi. Die Berliner Agentur für Elektromobilität eMO unterstützt die Pilotierung und Verbreitung nachhaltiger Mobilitätslösungen und den Hochlauf der Elektromobilität.

Smarte Infrastrukturen

Am Berliner Zukunftsort EUREF-Campus ist ein „Micro Smart Grid“ entwickelt worden, das exemplarisch das Zusammenspiel unterschiedlicher Energieerzeuger und -verbraucher mit hohem Anteil regenerativer Energie umsetzt. Im Projekt „Smart Business District“ identifizieren BSR, Berliner Wasserbetriebe und BVG die gemeinsame Nutzung von Unternehmensinfrastrukturen, um den Gebäude- und Stellflächenbedarf zu optimieren und vorhandene Ressourcen optimal zu nutzen. Ziel ist der Aufbau einer klimafreundlichen Infrastruktur unter Nutzung von Synergien, die sich aus der Nachbarschaft von Unternehmensstandorten ergeben. Für Berlin TXL plant die Stadt ein Co2 neutrales Stadtviertel mit einem Low-Exergie-Netz, das mit Temperaturen bis 40 Grad Celsius betrieben wird und gegenüber klassischer Fernwärme deutlich weniger Verluste erzielt. Über einen dezentralen Energie-Marktplatz können Verbraucher zusätzlich Abwärme aus Gebäuden, Abwasser, Serverräumen oder Industrieanlagen in das Leitungssystem des Netzes einspeisen und hierfür eine Vergütung erhalten.

Öffentliche Sicherheit

Die Berliner Feuerwehr ist Vorreiter in der Erforschung und Erprobung neuer Technologien vom elektrisch betriebenen Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeuges "eLHF" über die Ersthelfer-App Katretter bis zur Entwicklung einer interaktiven Trainingsplattform für Einsatzkräfte engagiert sich die Hauptstadtfeuerwehr und schafft damit Grundlagen für die öffentliche Sicherheit in Berlin und ist gleichermaßen Vorbild für Feuerwehren im ganzen Land.