Energienetze und -speicher
Die Region Berlin-Brandenburg leistet einen wertvollen Beitrag bei der Entwicklung von Smart Grids, Speicherkonzepten und innovativen Lösungen für die Sektorenkopplung zwischen den Energieinfrastrukturen.
Zahlreiche Innovationen kommen aus der Region
Im energieautarken Dorf Feldheim (Brandenburg) versorgen private Nahwärme- und Stromnetze Verbraucher und Unternehmen direkt mit regionaler Energie aus Wind, Biogas und Holzhackschnitzeln. Ein Batteriespeicher gleicht Windstrom-Schwankungen aus.
Im Wasserstoff-Hybridkraftwerk von ENERTRAG (Prenzlau) wird aus Windstrom durch Elektrolyse grüner Wasserstoff erzeugt, gespeichert und bei Bedarf im Blockheizkraftwerk in Strom und Wärme umgewandelt. Er kann auch als Kraftstoff für Fahrzeuge und in der Industrie eingesetzt werden.
Am EUREF-Campus (Berlin) sorgt ein lokales „Micro Smart Grid“ mit zentralem Lastmanagement durch die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg für eine fast CO₂-neutrale Energieversorgung. Ergänzend hat die GASAG Solution Plus eine 500 kWel P2H- und eine P2C-Anlage in die bestehende Wärme- und Kälteversorgung integriert, um überschüssige Energie flexibel als Wärme oder Kälte zu speichern.
Das Landesunternehmen BEW Berlin Energie und Wärme GmbH betreibt Europas größte Power-to-Heat-Anlage mit 120 MWth Gesamtleistung. Diese ersetzt den Steinkohleblock „C“ des Heizkraftwerks Reuter und versorgt bis zu 30.000 Haushalte mit Fernwärme. Sie ist mit Deutschlands größtem Wärmespeicher verbunden, der mit 200 MW thermischer Leistung bis zu 13 Stunden Wärme liefern kann.
Die Blockheizkraftwerks- Träger- und Betreibergesellschaft mbH Berlin (BTB) betreibt am Heizkraftwerk Schöneweide ein innovatives KWK-System mit zwei Flusswasser-Wärmepumpen und vier hocheffizienten Gas-KWK-Motoren (32 MW thermisch, 18 MW elektrisch). Die Gas-Komponenten sollen auf Wasserstoffbetrieb umgerüstet werden.
Berlin-Brandenburg ist idealer Standort für Entwicklung und Erprobung
- Führend bei der Entwicklung und dem Management von Energienetzen mit hohem Anteil Erneuerbarer Energien
- Entwicklung und Integration von Energiespeichertechnologien zur Netzstabilisierung
- Know-how für Systemsicherheit bei komplexen Energienetzen
- Management von multisektoralen Infrastrukturen (Strom, Wärme, Wasser) und Optimierung in Hinblick auf Effizienz und Sicherheit
- Entwicklung und Umsetzung von Konzepten zur Sektorenkopplung in den Bereichen:
- Wärme (Power-to-Heat) durch Hochtemperatur Stahlspeicher, konventionelle Wasserspeicher (bis 120MWth) und Salzspeicher
- Wasserstoffeinspeisung (Power-to-Gas), -transport und -speicherung
- Elektromobilität (Power-to-Mobility) sowie Wasserstoff für die Mobilität (H2-to-Mobility) in den Bereichen ÖPNV (Bahn und Busse) sowie Logistik und PKW
Enge Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft
- Mit dem GridLab verfügt die Region über eine einzigartige Forschungs- und Trainingsinfrastruktur zur Netzsimulation unter Betriebsbedingungen.
- An der BTU Cottbus Senftenberg werden im Rahmen des Energy Storage and Conversion (ESC) Lab sektorgekoppelte Energiesysteme (Wärme, Strom, Speicherung und Mobilität) basierend auf grünem Wasserstoff betrieben.
- Im Smart Grid Labor der TU Berlin können Strom-, Wärme- und Kältenetze inklusive Erzeuger, Speicher und Verbraucher in ihrem Zusammenspiel simuliert werden.
- Die HTW Berlin hat einen speziellen Fokus auf die intelligente Verknüpfung von Photovoltaiksystemen mit Batterie- und Wärmespeichern.